Auswirkungen der Prostatakrebsbehandlung auf die Lebensqualität von LGBTQ+-Patienten: eine systematische Übersicht
Die LGBTQ+ Gemeinschaft ist unterversorgt und ihre Bedürfnisse werden oft missverstanden und/oder übersehen. Unser Ziel war es, die aktuelle Literatur zu den Auswirkungen von Prostatakrebs (PCa) auf die Lebensqualität von LGBTQ+-Patienten zu analysieren, wobei der Schwerpunkt auf Sexualität, Identität und psychosozialer Unterstützung lag. Im Juni 2024 durchsuchten wir die Datenbanken PUBMED, EMBASE und Clinicaltrials.gov nach relevanten Daten zu Sexualität, Identität und psychosozialer Unterstützung von LGBTQ+-Patienten mit PCa unter Verwendung der Schlüsselwörter „Prostatakrebs AND Gay oder Prostatakrebs AND LGBTQ+“. Insgesamt gab es nur wenige Aufzeichnungen zu diesem Thema und sehr wenige klinische Studien. Zu den Hauptproblemen der unzureichenden Versorgung gehörten die Auswirkungen auf den Geschlechtsverkehr, die sexuelle Identität und Rolle, die psychische Gesundheit und die psychologische Unterstützung. Zwei US-amerikanische Studien berichteten über die Qualität der Gesundheitsversorgung von Mitgliedern der LGBTQ+-Gemeinschaft bei der Behandlung von PCa. Sie zeigten, dass LGBTQ+-Patienten, die an PCa erkrankt sind, in Bezug auf den Zugang zur Versorgung, die Versorgung, die Wahrnehmung der Versorgung und die Zufriedenheit mit der Versorgung erheblich leiden und ungleich behandelt werden.
Aktuelle Daten deuten darauf hin, dass LGBTQ+-Patienten mit PCa eine unzureichend erforschte Bevölkerungsgruppe sind, deren Anliegen und Bedürfnisse in Bezug auf die Lebensqualität häufig übersehen werden. PCa hat signifikante Auswirkungen auf das sexuelle, emotionale und soziale Wohlbefinden der LGBTQ+-Gemeinschaft; diese Auswirkungen scheinen sich von denen der Nicht-LGBTQ+-Gemeinschaft zu unterscheiden, was den Bedarf an gezielter Forschung und Intervention begründet.
https://wjmh.org/search.php?where=aview&id=10.5534/wjmh.240203&code=2074WJMH&vmode=FULL
Fünf Warnsignale für einen Besuch beim Urologen
- Prostatakrebs in der Familie
Männer mit erhöhtem Risiko, deren Brüder und/oder Väter an Prostatakrebs erkrankt sind/waren, haben ein doppelt so hohes Risiko, im Laufe ihres Lebens an Prostatakrebs zu erkranken. Diese Männer sollten ab dem 40. Geburtstag mit der Prostata-Vorsorge beginnen, alle anderen ab dem 45. Prostataspezifisches Antigen ist ein Tumormarker, der bei der Früherkennung von Prostatakrebs hilft und im Rahmen der Prostatavorsorgeuntersuchung aus Blut bestimmt wird (sehe Vartolomei et al. Int J Mol Sci 2020 Feb 11;21(4):1184).
- Blut im Urin
Blut im Urin ist ein sehr wichtiges Warnsignal, das durch viele Krankheiten verursacht werden kann. Besonders zu erwähnen sind hier die Blasentumore. Durch eine Blasenspiegelung kann man gut feststellen, ob das der Fall ist oder nicht. Die Konsultation eines Urologen ist bereits bei den ersten Symptomen wichtig, da die Entdeckung eines Tumors in einem frühen Stadium möglich ist (sehe Vartolomei et al. Urol Oncol. 2022 Nov;40(11):490.e13-490.e20).
- Müdigkeit und Libidoverlust
Keine Lust auf Sex, das kann durch eine Hormonstörung verursacht sein. Mit zunehmendem Alter wird im Körper weniger Testosteron produziert und das kann zum sogenannten Aging Male Syndrom führen. Häufig ist Testosteronmangel mit Depressionen verbunden (sehe Vartolomei et al. European Urolology Focus. 2020 Jan 15;6(1):170-177). Sie können mit Ihrem Urologen eine für Sie geeignete Therapie planen.
- Probleme beim Wasserlassen
Wenn Sie häufig auf die Toilette müssen, kann es sein, dass Ihre Prostata vergrößert ist. Dagegen gibt es viele Behandlungsmöglichkeiten, die Sie mit Ihrem Urologen besprechen können. Harnwegsbeschwerden werden mit depressiven Symptomen, Angst und Stress in Verbindung gebracht (sehe Vartolomei et al. Aging Male. 2022 Dec;25(1):62-66), daher ist eine frühzeitige Diagnose vorzuziehen; ein einfacher Besuch beim Urologen kann hier Klarheit schaffen.
- Urinverlust
Urinverlust (Harninkontinenz) tritt häufig bei Frauen auf und bis zu 1 von 3 Frauen ist davon betroffen. Inkontinenz kann verschiedene Ursachen haben. Je nach Ursache liegt eine bestimmte Form der Inkontinenz vor, die eine entsprechende Behandlung erfordert. Die konkrete Ursache kann nur ein Arzt feststellen. Daher ist es ratsam, bei den ersten Symptomen einen Urologen aufzusuchen
Neben diesen fünf Warnsignalen gibt es viele gesundheitliche Probleme, die durch einen Besuch beim Urologen gelöst werden können, z. B. Unfruchtbarkeit, wiederkehrende Harnwegsinfektionen, Nierensteine, Überaktivität der Blase, Erektionsstörungen, Tumore der Nieren und Hoden.
Assoc. Prof. Dr. Mihai Dorin Vartolomei
Universität für Medizin und Pharmazie Iuliu Hațieganu, Cluj-Napoca, Rumänien
Facharzt für Urologie
Kassenordination in Korneuburg
Kontakt: urologie.korneuburg@gmail.com
Tel: 06642362631/0226221102